Die bekanntesten Fliesen sind die Keramikfliesen. Diese Platten werden meist zum Verkleiden von Wänden oder als Bodenbeläge eingesetzt. Gerne nutzt man sie auch als Arbeitsfläche oder im Sanitärbereich. Ob im Innenbereich oder als Außenverkleidung, es gibt sie so gut wie in jeder Unterkunft. Je nach Einsatz werden sie auch nur zu gestalterischen oder aus ästhetischen Gründen verwendet. Entscheidend für das Erscheinungsbild dieser Werke sind dabei auch die Farbe des Fugenmörtels und die Fugenbreite. Als Fuge bezeichnet man die Abstände zwischen den Fliesen. Als Parkettierung bezeichnet man das grundlegende Verlegungsmuster, das sehr strukturiert ist. Nicht alle Werke besitzen auch die theoretisch möglichen Muster. Ausschlaggebend ist sowohl das Verlegemuster als auch das Erscheinungsbild selbst. Neben der Vielzahl an Farben ist nicht immer alles miteinander kombinierbar. Anders hingegen können sich aber Platten des Fußbodens von denen der Wände zwar unterscheiden, aber aufeinander hinweisen. Damit ist gemeint, dass Übereinstimmungen entweder in Form, Farbe oder Verlegemuster bestehen.

Die Fugenmörtelfarben haben eine unterschiedliche Wirkung auf das Gesamtergebnis. Verwendet man beispielsweise für blaue Platten weiße Mörtelfarbe, liegt eine dezente Betonung vor. Würde die Farbe Schwarz ausfallen, hätte das eine sehr dominante Ausstrahlung seitens der Fugen. Einen gleichmäßigen Übergang könnte man mit demselben Farbton erzielen. Bei der Auswahl des Verlegemusters nutzt man in der Regel gleich große quadratische Fliesen. Bei ausgefallenen „Bildern“ kann die Form der einzelnen Stücke geändert werden. Eine Kombination zwischen quadratischen und rechteckigen Fliesen ist recht populär. Überwiegend entscheidend ist jedoch auch die Optik. Speziell Holz und Stein können heutzutage leicht imitiert werden und stellen ein Verlegemuster in den Hintergrund. Bei der Rohstoffaufbereitung gilt als Hauptinhaltsstoff nach wie vor Ton. Weiters nutzt man Zuschlagstoffe wie Kalzit oder Quarzsand. Zuschlagstoffe sind Hilfsstoffe, die dafür sorgen, dass sich die Rohmasse in seiner Form nicht entmischt. Vor allem im Fall eines Brandes kann es dadurch im späteren Einsatzbereich nicht zu einem Verzug oder einer Rissbildung der Platten kommen.

Für die Formgebung der Fliesen nutzt man das Strangpressverfahren und die Trockenpressung. Überwiegend werden Platten aber hauptsächlich von Hand geformt. Beim Strangpressverfahren wird mithilfe von Druck die verformbare Keramikmasse zu einem Band geformt und in eine dementsprechende Größe zerteilt. Beim Trockenpressverfahren wird Keramikpulver in Formen gepresst und anschließend gebrannt. Ausschließlich die Rückseite wird im Anschluss geriffelt, um eine bessere Haftung mit dem Mörtel garantieren zu können. Die Farben ermöglichen sogenannte Oxide. Eisenoxide oder Titanoxide sind Sauerstoffverbindungen, die sich gut für unglasierte Keramik eignen. Eine Veredelung durch eine Glasur würde demnach zu einer Verbesserung der Farbeffekte führen. Glasierte Keramik kann aber auch bessere elektrische oder mechanische Eigenschaften besitzen. Insbesondere Geschirr kann man aufgrund der verringerten Rauheit der Oberfläche so leichter reinigen.

 

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